Wittenau: Bus bremst Radfahrerin aus und verletzt sie!

Wie oft haben wir es schon selbst erlebt: Wir radeln auf dem Radweg, neben uns fährt ein Bus – und vor uns ist die Haltestelle. Statt einfach kurz vom Gas zu gehen, zieht der Bus unmittelbar vor uns nach rechts. Wir gehen in die Bremsen, weichen nach rechts auf den Bürgersteig aus, fluchen. Dann weiterfahren, mit klopfendem Herzen und innerlich kochend. Wie immer. Ist ja nichts passiert.

Am 29. Juni muss es laut Pressemitteilung Nr. 1089 der Polizei Berlin ganz ähnlich gewesen sein: Auf der Oranienburger Straße ist eine Fahrradfahrerin in nördlicher Richtung unterwegs. Kurz vorm Göschenplatz wird sie von einem Bus überholt. Dieser schert dann direkt vor ihr nach rechts in die Haltestelle ein. In der Pressemitteilung heißt es: “Die Radfahrerin wurde durch die Kollision an einen geparkten PKW gedrückt und stürzte zu Boden.

Ich kann bei einem Berufskraftfahrer nicht glauben, dass er die vor ihm auf dem Radschutzstreifen fahrende Radfahrerin einfach nicht gesehen hat, sorry! Er hat sie gesehen! Und weil es ja in der Vergangenheit immer geklappt hatte, forderte der Busfahrer in dieser Situation erneut das Recht des Stärkeren ein. Doch diesmal verkalkulierte er sich. Und darum hatte die Radfahrerin in dem Moment, als er nach rechts zog, keine Chance mehr.

So sehr ich mich über den Busfahrer aufrege – ich fühle vor allem mit der verletzten Radfahrerin! Bitte werden Sie schnell wieder gesund und erstatten Sie Anzeige gegen den Busfahrer! Wenn andere versuchen, Ihnen eine Mitschuld zu geben (warum auch immer!): Das ist absurd und Victim-Blaming der übelsten Sorte. Lassen Sie sich davon nicht beeindrucken! Sie sind nicht allein und es gibt sehr viele Radfahrende hier in Berlin, die Sie nur allzu gut verstehen!

Die Polizei schreibt, die Radfahrerin sei auf der Oranienburger Straße in Richtung Schlitzer Straße unterwegs gewesen – das sollte also ungefähr die Stelle sein:

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