Endlich Sicherheit für Radfahrende auf der Ollenhauerstraße zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, denkt man, wenn man die schon fertigen Markierungen auf der Straße sieht. Doch seit Monaten schon sind diese zugeparkt und die blauen „Radweg“-Schilder stehen zwar, zeigen aber in die falsche Richtung und sind damit ungültig.
Also fragte ich die CDU-Stadträtin Julia Schrod-Thiel, wann die bereits markierten Radverkehrsanlagen endlich freigegeben werden. Die Frage wurde auf der vergangenen BVV-Sitzung am 10. Mai nicht mehr aufgerufen und wurde Ende der vergangenen Woche schriftlich beantwortet (Drs. 1194/XXI-01). Anscheinend gibt es Probleme mit der beauftragten Firma. Außerdem müssten noch weitere verkehrsrechtlichen Maßnahmen abgestimmt werden, weshalb kein Zeitpunkt für die Freigabe genannt werden könne.
Für mich klingt das nach einer Ausrede, um die Umsetzung dieser wichtigen verkehrspolitischen Maßnahme zu verschleppen. Denn man darf nicht vergessen, dass auf dem geplanten Radstreifen Autos von Privatmenschen herumstehen, also dem typischen CDU-Klientel. Sie blockieren dadurch die einzige sichere Möglichkeit für Radfahrende, die Ollenhauerstraße zu befahren. Denn es gibt dort teilweise überhaupt keine Radwege oder wenn, dann 80 Zentimeter breite Streifen auf dem Bürgersteig. Die zu befahren bedeutet eine permanente Gefährdung der Zufußgehenden, für die ohnehin zu wenig Platz da ist. Außerdem ist die Qualität so schlecht, dass der kleinste Fahrfahler oder ein Einfädeln in die Längs-Begrenzung sofort zum Sturz führen kann.
Ich kann die CDU-Stadträtin nur auffordern, sich mal selbst aufs Rad zu setzen. Vielleicht hilft das beim Nachdenken über die so dringend benötigte Verkehrswende.
